Die Legenden von Enthara
Ein kleiner Junge namens Tonk erwacht und öffnet seine Augen. Ein gigantischer Wald entfaltet sich vor ihm. Sonnenstrahlen dringen durch die Baumwipfel und magisch funkelnde Lichter wandern spielerisch durch die Luft. Wo befindet er sich? Und wo kam er her? Tonk kann sich an nichts erinnern, selbst seinen Namen kennt er nicht mehr.
Ein Waldmädchen namens Shari findet ihn. Zusammen wollen sie das Geheimnis seiner Herkunft lüften, und sie begeben sich auf eine abenteuerliche Reise durch das Land Enthara.
Nach den Worten des Buches der Sagen sollen sich dort Vulkane erheben. Und weit entfernt, inmitten des Wurzelwaldes, durchzogen mit seinen verschlungenen Sümpfen, soll ein Geheimnis liegen, das nicht nur das Rätsel des Jungen lüften soll, sondern auch den Ursprung dieser Welt. So heißt es in einer seiner Legenden. In dieser soll einst ein Junge diese Reise gewagt haben, ebenfalls auf der Suche nach seiner Heimat. Aber, ob er sie fand, ist ein Rätsel.
Die Legenden von Enthara ist ein Projekt, welches in Heimarbeit entsteht. Begonnen als Bilderbuch hat sich die filmische Umsetzung über 6 Jahre zu einem fast 70 minütigen Animationsfilm entwickelt. Dabei lege ich besonderen Wert auf den Detailreichtum der Welt und die grafische Ausarbeitung. Der Film ist komplett handgezeichnet und verzichtet komplett auf computergenerierte Landschaften und Figuren aus dem 3d-Bereich.
Die Hintergründe entstehen oft im Vorfeld auf Papier und werden dann in Photoshop weiterbearbeitet, coloriert und in einzelne Ebenen unterteilt, um diese später zu kulissenartigen Dioramen aufzubauen.
Sämtliche Szenen werden mit dem Programm Anime-Studio Pro 11 zusammengestellt. Für das komplette Projekt entstanden so beinahe 700 Einzelszenen.
Dabei können manche Schauplätze auch aus mehreren hundert Tiefen-ebenen bestehen. Vom Grashalm im Vordergrund bis zu den Bergen und Wolkenzusammenstellungen in der Ferne. Zu den Ebenen zählen neben den Figuren und Tieren auch jegliche Effekte, wie in diesem Beispiel einer Unterwasser-Szene Luftblasen oder andernfalls Feuer, Glutpartikel, Nebel und atmosphärische Stimmungen.
Aufgrund der Vielzahl an Ebenen wirken die Kamerafahrten und Schwenks sehr dynamisch und die Szene bekommt eine große Tiefenwirkung, anders als bei einfachen Hintergrundbildern.
Auch die Figuren werden in Anime-Studio aus vielen Einzelbildern zusammengefasst, die ebenfalls in Photoshop gezeichnet wurden. Dies umfasst jegliche Körperteile mit jeweils bis zu 80 Bildern für eine komplette Rotation. Somit ist die Figur letztlich fast voll beweglich, und ich benötige nur wenige Basisfiguren, die für fast alle Szenen eingesetzt werden können.
Der komplette Schnitt des Films findet in dem Programm Movie Studio Platinum 13.0 statt. Die Anzahl der Schnitte beläuft sich dabei auf etwa 700, ähnlich wie auch die Anzahl der Szenerien selbst.
Hier das fertige Rendering einer Teilsequenz der obigen Unterwasserszene im Zusammenschnitt.
Die Welt von Enthara … ein Land voller Legenden und Geheimnisse.
Enthara
Verschiedenste Gebiete ziehen sich über das Land. Von den alten Tonsuler Wäldern, über die schneeverhangenen Zwirbelberge, die mit ihren zu Fuße liegenden Eisfeldern an das Meer der Ewigkeit grenzen. In Legenden heißt es, dass einst die mächtigen Drei, ein Zirkel von Mausmagiern, das Land vor den Eisstürmen bewahrten, die von den Mächten des Meeres heraufbeschworen wurden. Man sagt sich, daß die gewaltigen Wirbelstürme von den Zauberern in die Steinernen Zwiebel verwandelt wurden, die heute das Land prägen. Auf dem höchsten Gipfel erbauten sie sich die Burg Gor Tonsul, die im Laufe der Jahrhunderte zu einer trostlosen Ruine verkommen ist. Es ranken sich aber weiterhin Geheimnisse um sie, die bis heute noch nicht vollends gelüftet wurden.
Das Meer der Ewigkeit
Tosende Stürme, Blitz und Donner. Das Meer der Ewigkeit wird seit jeher von endlosen Unwettern heimgesucht. Seefahrer meiden dieses Meer. Wenn die Augen im harten Regen schmerzen und Trugbilder einem die Sinne und Orientierung rauben, dann ist es meist zu spät. Inmitten der rauen See türmen sich spitze und zerklüftete Felsen in die Höhe. Einmal in diesem Labyrinth gefangen gibt es kein Entrinnen mehr. Es heißt, unzähmbare Mächte hausen dort, nur um unvorsichtige Seefahrer in die Tiefe zu reißen. Vergessen von der Zeit, ist der Abgrund des Meeres bedeckt mit Schiffswracks, die nie wieder das Tageslicht erblicken werden, und deren Geheimnisse für immer verloren sind.
Das Feuerklauengebirge
Schroffe Berge, Vulkane und von Feuer durchzogene Schluchten prägen dieses unwirkliche Gebiet. Es gab Zeiten, noch bevor die Flammen die Herrschaft übernahm und die stetigen Beben das Land zerfurchte, da fand man doch tatsächlich Leben in jenen Weiten. Noch immer verweilen die Ruinen einst mächtiger Städte. Unter Stein und Geröll begraben liegen breite gepflasterte Straßen. In den Fels gehauene Brücken, deren Pfeiler bis in die verrauchten und feurigen Abgründe reichen, erstrecken sich von Schlucht zu Schlucht. Zumindest, was von ihnen noch übrig ist.
Der Wurzelwald
Inmitten dieser Kette aus Vulkanen ergibt sich ein weites Tal, daß fast noch unbegehbarer ist. Sümpfe erstrecken sich hier, deren Tiefe und Verschlungenheit man nicht ausmachen kann. Tief durchdrungen von den dichten und schwarzen Nebeln, die von den brennenden Bergen herziehen, sind die Wälder in der morastigen Landschaft von einer ständigen Dunkelheit umgeben. Die Tage sind so finster, wie ihre Nächte. Und was sich in jenen dunklen Winkeln aufhält, sollte man lieber nicht wecken.
Glühende Augen wandern durch das Gehölz. Zweige brechen und das Holz knarzt. Ist es ein Luftzug, der die Blätter rauschen lässt?
Doch ein altes Geheimnis umgibt diesen Dschungel. Ein Zugang in ein fremdes Reich? Eine unterirdische Stadt, in der diese Welt ihren Ursprung fand? Findet man hier sogar einen Ort, um zwischen Welten reisen zu können? Oder sind dies wieder nur weitere Legenden um die sich diese Welt dreht?